Anu Dora

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 Betreff des Beitrags: Die Tierzeichen
BeitragVerfasst: Mo 11. Jan 2016, 19:48 
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Man sagt, jeder Kal'dorei, der unter Elunes weitem Zelt wandelt wäre im Zeichen einer der großen Tiergeister geboren. Und jene Geister, so wird erzählt, verliehen den Kal'dorei wesentliche Charakterzüge und selten sogar Eigenschaften, die ihrem eigenen Wesen entsprächen.


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Verfasst: Mo 11. Jan 2016, 19:48 


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 Betreff des Beitrags: Re: Die Tierzeichen
BeitragVerfasst: Mo 11. Jan 2016, 19:50 
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Der Nachtfalter

Tattoo: Schatten

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Als die Welt noch jung war und nur von niederen Kreaturen und Monstern belebt wurde war es Elune, die schon über unsere zukünftige Heimat wachen sollte. Betrübt über den Anblick entfuhr ihr ein tiefer Seufzer, der sie so erschütterte, dass ein Teil ihrer Essenz abgeschüttelt wurde und als Mondstaub auf eine kleine Inselgruppe herniederrieselte. Als der Staub die dort lebenden raupenähnlichen Wesen benetzte, schloss jener sie in eine härtende Kruste ein. Viele Nächte später stand Elune in voller Pracht am Himmel und es begab sich, dass die verhärteten Kokons aufbrachen und die darin gefangenen Geschöpfe in die Freiheit entlassen sollten.
Jene hatten sich jedoch verändert. An ihren Köpfen hatten sie Fühler und ihre Körper waren von einem dichten zarten Fell geschützt. Am auffälligsten aber waren die mächtigen Flügel, welche mit Mondstaub bedeckt im fahlen Schein der Göttin schimmerten. Getragen von Elunes Geschenk erhoben diese Nachtfalter sich in den Himmel und entfleuchten in alle Welt. Dabei schüttelte jeder Flügelschlag einen Hauch des Mondstaubs ab, welcher dort wo er landete die Welt nach Elunes Willen verändern sollte. So sagt man, dass selbst der leiseste Flügelschlag eines Falters einen Sturm nach sich ziehen kann. Und so wie kein Flügelkleid des einen Falters dem Nächsten gleicht, so zieht jeder Flügelschlag des einen Falters eine andere Veränderung nach sich als der des Nächsten.

Daher gelten Begegnungen mit Nachtfaltern seit jeher als Schicksalhaft, sind sie doch die Überbringer des Willens Elunes und künden von Veränderungen deren Auswüchse für uns kaum absehbar sind. So erzählt eine Legende, dass nach dem Krieg der Ahnen zahlreiche Nachtfalter die Betten jener Hochgeborenen aufsuchten, welche das größte Leid über ihr Volk gebracht hatten. All jene berichteten voller Sorge, dass sie im Mondenschein die Schemen eines Schädels auf dem Rücken der Tiere erkannt haben wollten. Als die Nächte dahinsiechten wurden viele von ihnen panisch und fielen dem Wahnsinn anheim. Alle jedoch waren nur einen Mondlauf später spurlos verschwunden. So als hätte eine höhere Macht sie vom Antliz der Welt getilgt. Nie wieder hat ein Nachtelf einen von ihnen gesehen. Nur Fußspuren, die zum Meer führten.

Druiden aus Winterquell berichten von der Wiederkehr hunderter Falter zur Jahreswende, deren Flügelkleid dem von Blüten ähneln soll. Dem Flug der Tiere folgend sollen jedes Jahr die Blüten der Pflanzen aus dem Schnee sprießen und einen neuen Lebenszyklus hervorbringen.

Nachtelfen, die Falter mit Augen auf den Flügeln sahen, berichten mit Kummer oder Freude von anhaltenden Träumen, in denen ihre verstorbenen Lieben ihnen einen letzten Gruß überbrachten oder sie vor Geschehnissen warnten, die selten sogar eintreffen sollten.
So wechselseitig und schicksalsträchtig der Flügelschlag eines Nachtfalters ist, so sollen es auch die Kal'dorei sein, welche im Zeichen dieses prophetischen Tieres stehen. Manche zeigen jenen Nachtelfen großen Respekt, während andere ihre Nähe meiden.

Niemand weiß, welche Wege das Schicksal für jene Bereit hält, die diesen Nachtelfen begegnen. Oft jedoch werden sie als Träumer bezeichnet, die die Ereignisse der Zukunft erblicken können, wenn ihr Schlaf tief ist und der Mond hoch am Himmel steht.

Geschrieben von Felorn


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 Betreff des Beitrags: Re: Die Tierzeichen
BeitragVerfasst: Mo 11. Jan 2016, 19:51 
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Die Geister des Hains - Aessina

Tattoo: Blatt

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„Als er sein Werk betrachtete schimmerten seine Augen voller Stolz. Jahre hatte er sich damit abgemüht die Pflanzen auf seinem Land zu roden und die Erde jeglichen Wurzelwerks, jeglichen Keim des Unkrauts mit Hilfe seiner magischen Kräfte zu berauben. Den sterilen Boden versiegelte er mit weißen Marmorplatten, auf welchen nun die majestätischen Säulen ruhten, die das gewinkelte Dach trugen, welches nun wie ein Firmament über der Architektur thronte. Sein Heim, dafür hatte er gesorgt, würde die Ewigkeit überdauern und als es in Elunes Licht erstrahlte wusste er, dass sein Werk der Göttin selbst würdig war.“
Schweigend betrachtete die junge Kal'dorei den weißen Marmor der Säulen, die sich vor ihr gen Himmel hoben.
„Was ist geschehen, Shan'do?“

„Er ließ die edelsten Stoffe kommen; dunkles Violett, gewonnen aus tausenden Purpurschnecken die sich nur vor den Küsten Zorams fanden. Verziert mit silberner Seidenspitze, gesponnen von den Faltern Winterquells, die nur einmal im Jahreslauf zu finden sind. Und als es eingerichtet war, gab er sich voller Genugtuung einer wohl verdienten Ruhe in seinem prunkvollen Heim hin."
Sanft tasteten ihre Hände über den samtigen violetten Stoff, der sich jeder ihrer Berührungen anschmiegte.
„Es muss wie ein wunderbarer Traum gewesen sein.“

„Tatsächlich sollte er in einen tiefen Schlaf fallen und sich seinen Träumen hingeben. So tief schlief er, dass er nicht hörte wie Stein gegen Stein schleifte und Marmor zerbarst als sich Ranken aus Holz durch den Boden brachen und knarrend auf den Elfen zuwuchsen. Selbst während sie sich in ewiger Umarmung um seinen Körper legten erwachte er nicht aus seinem Schlaf. Erst als der Druck auf seinem Brustkorb ihm den Atem raubte schreckte er auf und wollte schreien. Doch das Holz erstickte seine Stimme und drückte ihn zu Boden. Den Kal'dorei fest im Griff wand es sich und lockerte den Boden. Dabei zog es sich zurück ins tiefe Reich der Erde und den machtlosen Elfen zog es mit sich.“
Nachdenklich blickte sie auf die von tiefen Rissen und schwarzen Löchern gezeichneten Mauern des Gewölbes und die Wurzeln, die diese preis gaben.
„Ist er gestorben, Shan'do?“

„Tiefer zogen ihn die Wurzeln und der Boden brach über ihn hinein, bis Dunkelheit und Stille ihn umgaben. Unfähig sich zu bewegen oder zu schreien harrte er seines Schicksals, während eine Wurzelspitze sich langsam und in reißendem Schmerz durch die Brust in sein Fleisch bis zu seinem Herzen bohrte. Ein Stechen erfüllte ihn gefolgt von Schwärze.“
Sie schwieg und musterte erneut den gesprungenen Marmor der Säulen, an denen sich holzige Ranken empor schlangen.

„Dunkelheit legte sich um ihn, kühl und angenehm wie die Erde die ihn begrub. Er hörte, wie sich seine Wurzeln durch das tiefe Erdreich wanden, dessen Steine knirschend nachgaben. Er fühlte das angenehme kalte Nass, dass in seinen Körper gesogen wurde, sich bis in seine Krone vorschob und seine Blätter tränkte. Er genoss den Wind, der seine Äste hin und her wiegte und seine Blätter zu einem rauschenden Gesang tanzen ließen. Zum ersten mal spürte er die wahrhaftige Energie des Lichtes von An'she, dem er instinktiv seine Blätter zu streckte. Und dann spürte er nicht nur seine Wurzeln, sondern die seiner Brüder, die sich neben ihm aus dem Erdreich erhoben; zu hunderten und tausenden und er hörte ihr Geflüster, ihr Gemurmel bis hinein in die tiefsten Wälder und weitesten Steppen von Kalimdor. Mit jedem Baum, jedem Strauch, jedem Halm war er eins und erfüllt von Kraft.“
Ungläubig blinzelte sie und betrachtete das Blätterwerk, welches das Dach des ehemals stolzen Gebäudes nahezu vollständig verhüllte.

„Bis es seinen Unterleib zerriss, als er merkte wie einer seiner Brüder von Tauren gefällt wurde. Bis es seine Haut verbrannte, als er spürte wie die Stämme seiner Nächsten im Feuer der Satyrn aufgingen. Bis es seinen Brustkorb zerquetschte, als er spürte wie eine Herde Zentauren seine Saat unter ihren Hufen zertrampelte. Krampfhaft suchte er nach dem erhabenen Gefühl der Kraft, doch nun blieb es ihm verwehrt. Nur der Schmerz hunderter leidender Brüder brach über ihn hinein, bis er begann zu winseln und zu flehen, dass er von diesem Leid erlöst werden möge. Doch der Schmerz ließ ihn nicht los und langsam brach sich eine Flüstern bahn in seinem Kopf, wie ein Fluch."
Spannung erfüllte die noch junge Kal'dorei:„Was hat er gehört, Shan'do?“

„Das liebliche Wispern einer Frauenstimme: “Finde deine Wunden.“
Er pausierte, ehe er weiter sprach.

"Jahre vergingen. Jahres des Schmerzes und des Leidens. Eine unendliche Folter, die ihn an den Rande des Wahnsinns führte; unfähig zu entkommen. Bis er schließlich alle anderen Gefühle vollends vergessen hatte und Wut von ihm Besitz ergriff. Wut auf jene Wesen, die ihm und den Seinen solche Schmerzen zufügten. Hass überkam ihn und er schwor die zu töten, die dieses Leid über ihn brachten. Dies war der Moment, in dem das Wispern erneut erklang.“Bist Du nicht einer von ihnen?“ fragte es und es dämmerte ihm."
Gebannt drehte sie einen kleinen Ast zwischen ihren Händen umher und betrachtete ihn, ehe sie fragte „Was hat er getan?“

„Er nahm sein Wort ernst, versuchte die zu töten, die dieses Leid schafften. So sammelte er all seine Kraft und wollte sich sein eigenes Herz ausreißen, doch die Wurzeln hinderten ihn und die Stimme flüstere ihm zu :“Bleib bei mir, ich brauche Schutz.“ und dann erfüllte Stille ihn. Er merkte wie eine Träne durch seine geschlossenen Lider floss als er zustimmte. Der Schmerz ließ nach. Dann spürte er wieder das kühle, lockere Erdreich auf seiner Haut, die Wurzeln, die sich wanden und wie sie ihn empor drückten, bis schließlich der Schein des Mondes sein Augenlicht erneut entfachte."
„Was war passiert?“, wollte die junge Kal'dorei nun wissen.
„Aessina“
„Wer ist sie?“, entfuhr ihr die Frage voller Neugierde.

„Sie ist die Seele des Waldes, die Quelle aller Lebensenergie. Sie berstet Stein, verschlingt Ruinen und erfüllt undurchdringliche Dikichte mit Mysterien und Angst. Sie ist geduldig, doch sie vergisst nicht.“

Nachdenklich wanderte ihr Blick zu dem Druiden, der ihr die Geschichte erzählte. Erst jetzt bemerkte sie die kreisrunde Narbe an seiner Brust. Er aber sah mit einem melancholischen Lächeln zu den Ruinen, die einst sein Heim waren.

Digging in the dirt, stay with me I need support

Geschrieben von Felorn


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 Betreff des Beitrags: Re: Die Tierzeichen
BeitragVerfasst: Mo 11. Jan 2016, 19:52 
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Der Wolf

Tatoo: Klingen


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Vollmond. Es war kalt in dieser Nacht und lediglich das Feuer an dem die beiden Brüder saßen spendete etwas Wärme. Die Flammen tanzten und tauchten den dunklen Wald in ein flackerndes Spiel. Kleine Funken stieben nach oben und fielen langsam wie blutrote Federn hinab zur Erde. Langsam zog Aduron die Decke enger um seine Schultern und sah zu seinem Bruder der düster in die Flammen starrte. „Willst du nun ewig wütend sein?“ Sein Bruder sah ihn zornig an und warf einen Stein in seine Richtung. „Ich bin wütend solang ich will Bruder.“ Aduron hingegen schmunzelte und sah seinem Bruder in die Augen. „Wut...und unbändiger Zorn, werden dir nicht weiter helfen.“ Wieder flog ein Stein in seine Richtung und landete vor seinen Füßen. Gerade als Aduron erneut etwas sagen wollte, vernahmen sie im tiefen Dunkel des Waldes ein Heulen. Grell und mahnend drang es durch die sonst so stille Nacht. „Was war das?“ wollte Narmon wissen und rutschte etwas näher ans Feuer. Er war jünger als sein Bruder und ungestüm, aber in dunklen Nächten fürchtete er sich wohl auch. Aduron lächelte milde und sah Narmon an. „Das war eines von Goldrinns Kindern...er bittet bei Elune um Gnade.“ Narmon öffnete die Augen weit und sah seinen Bruder wissbegierig an. „Erzählst du mir mehr davon?“ Aduron schmunzelte erneut. „Nur wenn du mir danach nicht mehr böse bist.“ Sein kleiner Bruder nickte eifrig und Aduron begann zu erzählen.

„Schon lange bevor die Worgen entstanden wandelte Goldrinn als einer der Uralten in unserer Welt. Seine Kinder waren bekannt für ihren eisernen Willen und Mut.Viele von ihnen besaßen ein reines und nobles Herz und lebten nach den Gesetzen Elunes. Doch manche von ihnen waren zornig und unbändig doch das Rudel in dem sie lebten war stark und schaffte es ihren Zorn immer wieder zu zügeln.“

Aduron nahm einen Becher und befüllte ihn mit etwas heißem Wasser. Unruhig und neugierig beobachtete Narmon ihn dabei. „Wie ging es weiter?“ Aduron blieb gelassen und sah seinen Bruder etwas belustigt an.

„Die Geschichte handelt von zwei Brüdern...so wie wir es sind. Sie beide waren Goldrinns Kinder, voll Anmut und edlen Herzens. Erhaben wandelten sie durch die Wälder und kämpften voller Stolz und Eifer für ihr Rudel. Eines Tages wurde ihr Rudel jedoch angegriffen als einer der Brüder allein durch die Wälder streifte und Nahrung suchte. Als er wieder zurück kehrte fand er lediglich ein leeres Lager vor. Sein Bruder und alle anderen waren fort. Die Spuren des Kampfes waren noch gut zu erkennen. Ob sie ihn vergessen und zurückgelassen hatten? Wütend auf seine Kameraden stellte der dem Rudel nach und wollte sie zur Rede stellen. Sie leckten unweit des Lagers ihre Wunden und als er seinen Bruder entdeckte stürzte er sich zornig auf ihn. Nichts und niemand konnte seinen Zorn bändigen denn zu sehr war er in seiner Wut gefangen. Er tötete seinen Bruder. Nach dieser schrecklichen Tat verebbte sein Zorn und er wurde sich bewusst was er getan hatte. Das Rudel jedoch wandte sich vollends von ihm ab. Sie zogen weiter und ließen ihn und den Leichnam seines Bruders zurück. In dieser Nacht erhob sich Elune mahnend und in voller Größe über ihm und sah auf ihn herab. Er schrie seine Trauer zu ihr hinauf und bat die Mondgöttin um Vergebung hoffend, dass sie ihm den Weg zurück ins Rudel wiese. Nacht für Nacht flehte er sie an, bis sie Gnade zeigte und ihm mit ihrem Licht den rechten Weg wies. Und noch heute sieht man die Wölfe den Mond an heulen um bei Elune um Vergebung zu bitten.“

Aduron endete und sah seinem Bruder in die Augen. „Manchmal erhält man Vergebung für seinen Zorn, denn Elune ist uns gnädig. Doch nicht alle von Ihnen werden mit Gnade belohnt. Manche von Ihnen werden ewig zum Mond heulen und darauf hoffen den Weg ins Rudel zurück zu finden.“

Geschrieben von Aimenel


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 Betreff des Beitrags: Re: Die Tierzeichen
BeitragVerfasst: Mo 11. Jan 2016, 19:53 
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Die Nachtsäbler

Tattoo: Klauen

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Geduldig starrt sie auf das Reh. Harrend, wartend. Pfote setzt sie vor Pfote und pirscht sich an, den massiven Kopf gesenkt, ihre Beute fest im Blick. Die Schnauze ist leicht geöffnet, sodass sie die Witterung besser wahrnehmen kann. Die Ohren sind gespitzt, sodass selbst der Atem ihres Opfers ihr nicht entgeht. Die Schnurrhaare zucken leicht. Sie hält inne; noch ist nicht der rechte Zeitpunkt.

Sie duckt sich tiefer in das hohe Gras, welches das Ufer des plätschernden Flusses säumt. Gezielt schleicht sie näher heran, langsam, vorsichtig, keinen Laut von sich gebend. Die Tatzen setzt sie behände auf, sich vorwärts tastend; näher an ihr Ziel. Eine falsche Bewegung, ein Fehltritt und ihre Beute wäre alarmiert, würde fliehen. Die Jägerin hätte dann das Nachsehen, und das wollte sie nicht. Sie hatte Hunger, großen Hunger.

Wieder hält sie inne. Regungslos. Zeit vergeht. Zeit, die ihr Opfer in Sicherheit wiegt. Sie braucht nicht lange zu erkennen, dass das Tier wohl genährt ist. Ihre raue Zunge schleckt über die gewaltigen messerscharfen Säbelzähne, als das Wasser in ihrem Munde zusammen läuft.

Eine Windböe lässt Blätter rascheln. Dies ist der Augenblick. Pfote schnellt vor Pfote und sie verringert den Abstand zur Beute. Doch noch ist diese zu wachsam. Sie reckt den Kopf, sieht sich um, zuckt mit den Ohren.
Die Jägerin überstürzt nichts, stoppt die Bewegung und wartet ab. Geduld. Kräftige Muskeln stehen unter Spannung und zeichnen sich sogar durch das dichte Fell ab. Die Ohren legt sie zurück und fixiert die Beute mit stechendem Blick und die Beute wagt einen Schritt in die falsche Richtung.

Sie schlägt zu. Die Spannung der Muskeln entlädt sich mit einem eleganten Satz. Vorderpfoten schnellen voraus und fahren tödliche Krallen aus. Ein weiterer Sprung und ihre Pranke schlägt auf den Rumpf des Opfers. Mit aller Kraft. Ein Brüllen entrinnt ihrer Kehle und die Hauer schließen sich um den Nacken des Rehs. Eng umschlungen wirbeln Räuber und Beute in einem tödlichen Tanz über das Gras. Sie begräbt sie unter sich und presst die Kiefer zusammen. Zähne schneiden durch Fleisch, Knochen und Sehnen. Nur ein Augenblick, dann schon versiegt das Zucken ihres Opfers.

Zufrieden packt die Jägerin zu und schleift es ein paar Meter fort ins hohe Gras, um dort ihren Hunger zu stillen. Fernab und gut versteckt vor anderen Ihrer Art. Sie jagt allein, sie frisst allein. Sie schaut sich um, ob Rivalen in der Nähe sind. Erst dann lässt sie sich nieder und beginnt zu fressen.

„Sie soll es sein.“ murmelt die junge Kal'dorei beeindruckt, die das Schauspiel aus den Wipfeln der Bäume beobachtet hat. „Sie soll an meiner Seite als Kampfgefährtin sein, wie eine Schwester“ flüstert sie selbstbestimmt, während sie den stolzen Nachtsäbler betrachtet, der sich an seiner Beute labt. Und Stolz ist auch im Blick der Kal'dorei, doch nicht nur Stolz... Begierde flackert auf und bestärkt das Leuchten ihrer Augen.

Geschrieben von Felorn


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 Betreff des Beitrags: Re: Die Tierzeichen
BeitragVerfasst: Mo 11. Jan 2016, 19:54 
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Ursoc und Ursol - Die Bären

Tattoo: Bär

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Teufelswald – der dritte Krieg

Vor ihm lag das Dickicht des verderbten Waldes. Knorrige, abgestorbene Stämme streckten ihre kahlen Zweige greifend zum Mond und verdeckten scheinbar bewusst Elunes weisenden Schein.
Der Anblick erinnerte an die die Toten, die sich nicht mit ihrem natürlichen Schicksal unter modernder Erde abfinden wollten und ihre knöchernen Arme aus dem Grabe streckten. Vertrocknetes Geäst wucherte über den Weg und streckte seine Auswüchse nach ihm aus, als wolle es seine Beine packen. In seinem Sterben, so schien es, hatte sich nun auch der Wald gegen ihn gestellt. Dennoch musste er weiter. Denn seine Verfolger erschienen ihm weitaus bedrohlicher als der Teufelswald. Wenn er daran dachte, wie er seine Brüder an sie verloren hatte, brach sich jedes mal ein kalter Schauer auf seinem Rücken bahn, der sich bis in seine Beine ergoss und diese mit beklemmender Taubheit erfüllte.
So schnell er konnte kämpfte er sich voran. Sein rechtes Bein nach sich ziehend und die linke Hand auf seinen Unterbauch gepresst um die Blutung zu unterdrücken. Jeder Meter führte ihn tiefer in die Dunkelheit des Teufelswaldes. Mit jedem Schritt aber mehrten sich seine anfänglichen Zweifel zu der kalten Gewissheit, dass er diesen Ort niemals lebend verlassen würde.
Bis er jene Lichtung bemerkte, in deren Mitte sich ein von der Verderbnis vollkommen unberührter Baum erhob. Umgehend eilte er auf die Lichtung zu. Der Stamm, so konnte er nun erkennen, war das exakte Ebenbild zweier Bären, welche sich Seite an Seite der Verderbnis entgegen stellten, die den Rest das Waldes befallen hatte. Einer der Bären stand angriffsbereit auf allen Vieren, die Schnauze zu einem mächtigen Gebrüll geöffnet, während der Andere sich auf die Hinterbeine stemmte und wachend wie drohend voraus schaute. Aus den Schulterblättern der hölzernen Tiere wuchsen erhabene Äste, die ein schützendes Blätterdach bildeten.
Ein beruhigender Gedanke erfüllte Felorns Geist, während er sich mit keuchendem Atem und lahmenden Muskeln auf die Bären zu zwang. Wenn er schon sterben musste, dann immerhin im Geleit von Ursoc und Ursol. Als er den Stamm erreichte und sich mit seinen Händen stützend gegen die Rinde lehnte, spürte er bereits, wie die stampfenden Hufe seiner Verfolger die Erde erbeben ließen. Ein Dank an Elune für dieses letzte Geschenk war alles, was er noch hervorbrachte, ehe er sich entwaffnend umdrehte, und seine Peiniger willkommen hieß. Der Blutverlust ließ sein Sichtfeld verschwimmen und seine Augen ermatten. Mit einem Lächeln auf den Lippen bildete er sich ein, wie eine mächtige Pranke die Lakaien der Legion zerschlug, dann brach er sich seinem Schicksal ergebend zusammen.

Er schlug die Augen auf und schreckte hoch. Ein ziehender Schmerz durchfuhr seinen Unterleib, der seine Hand instinktiv zu seinem Bauch schnellen ließ. Klebrige Masse benetzte die Finger. Er blickte hinab. Sie war gelblich und zäh wie Harz. Dort wo die Masse sich an seine Bauchmuskeln schmiegte, war sie zu einer harten Kruste erstarrt. Ungläubig blinzelte er, hob die Finger zu seiner Nase und roch daran. Eine aromatische Mischung aus Honig, Harz und Alkohol reizte seine Riechzellen, die umgehend ein belebendes Feuerwerk elektrischer Impulse in sein Gehirn entsendeten und seinen Geist erweckten.
Er sah sich um. Links und rechts neben ihm erblickte er Wurzeln, die zu mächtigen Pranken ausgewuchert waren. Die Triebe erhoben sich zu stabilen Stämmen. Er erkannte, dass jene die Vorderbeine eines sitzenden Bären darstellten unter dessen Kopf er sich befand. So als wäre er ein Welpe, der von seiner Bärenmutter schützend zwischen die Vorderpranken genommen wurde.
Jetzt erinnerte er sich. Wie er vor den Teufelswachen geflohen war und an einem heiligen Schrein der Zwillinge Ursoc und Ursol seine letzte Ruhe finden wollte. Er war schwer verletzt; am Bauch. Und sein Bein lahmte. Umgehend untersuchte er seinen Bauch erneut, dieses mal genauer. Die verkrustete klebrige Masse hatte die Blutung gestillt, sogar die Wunde verschlossen und geheilt. Sie schmerzte kaum noch. Auch sein Bein war von dieser Masse umgeben und er war sogar in der Lage es schmerzfrei und mit ungewohnter Kraft zu bewegen. Gerade als die Frage in ihm aufkeimte, wer ihm diese befremdliche Heilsalbe aufgetragen hatte, tropfte etwas schweres auf seine Schulter und ließ ihn aufsehen. Nun entdeckte er den Bienenkorb, von dem die viskose Mischung aus Harz und vergorenem Honig in zähen Bahnen hinab floss. Wie lange hatte er hier gelegen?
Er rappelte sich auf und wagte sich mit aller Vorsicht aus dem Schutz des Baumes hervor und was er sah, ließ ihn erstarren. Noch vor dem Rande der Lichtung lagen die Leiber der Teufelswachen. Was war geschehen?
Langsam schritt er auf den verfluchten Boden zu, auf dem sich die verstreuten leblosen Körper der Legion befanden. Ihre Gliedmaßen waren in grotesken Winkeln verdreht, die Leiber zerschlagen, gequetscht oder aber geborsten. Etwas musste ihre Reihen mit unbändiger Kraft zerschmettert haben. Langsam wendete er seinen Kopf und suchte aufmerksam die Gegend ab. Angespannt blickte tief in die toten Wälder und strengte sein Gehör an, doch konnte er kein lebendes Wesen wahr nehmen; außer...

Er drehte sich um und sah zu den mächtigen Bäumen empor, die sich über die Lichtung erhoben. Die Bärenzwillinge, Ursoc und Ursol: Heilung, Braukraft, Stärke und purer Wille, in Baum gewachsen saßen nebeneinander und betrachteten ihn.

Etwas an diesem Bild jagte ihm einen Schauer über den Rücken, sodass er sich tief und voller Ehrfurcht verbeugte.

Geschrieben von Felorn


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 Betreff des Beitrags: Re: Die Tierzeichen
BeitragVerfasst: Mo 11. Jan 2016, 19:55 
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Die Sturmkrähe

Tattoo: Kranich

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Tief unten färbt sich die Erde dunkelrot. Sie wird mit Blut getränkt und mit toten Körpern bedeckt. Die Schlacht entfacht sich und lodert auf. Doch sie gilt schon als verloren. Es gibt keine Flucht, alle Pässe sind blockiert, jeder Weg hinaus ist abgeschnitten. Es sind zu viele.

Die schwarzen Augen sehen.

Schwerter klirren gegeneinander, schlagen tiefe Scharten und werfen Funken. Flammen züngeln über den Boden. Er bebt unter tausenden von Füßen. Ächzt und stöhnt. Es wird finster, als sich dichte Wolken über den Himmel wälzen und das Licht verschlingen.

Die schwarzen Augen beobachten.

Das Land nährt sich von dem Leid und dem Schmerz, den es ertragen muss. Kalter Regen fällt schwer auf den Boden, spült das Blut fort, um mehr Raum für neues zu schaffen. Ein immerwährender Kreislauf. Wind fegt über die Körper, wird zur Bö, zum Sturm. Er jault auf, überdeckt den Schlachtenlärm.

Die schwarzen Augen lauern.

Ein plötzlicher Windstoß erfasst den Baum und rüttelt an den alten Ästen. Ein Knarren zittert durch den Stamm. Das ist das Zeichen. Die Sturmkrähe breitet die Flügel aus und lässt sich über das Blätterdach hinaustragen. Die Kämpfenden werden kleiner, spiegeln sich in den schwarzen Augen des Vogels, bis sie völlig verschwinden. Niemand hat den Zeugen gesehen, niemand hält ihn auf.
Der Wind rauscht lautlos durch das Gefieder, hebt den Vogel immer höher zu den Wolken und in den Sturm. Und er trägt die Nachricht mit sich in die Ferne.

Die Krähe hat es gesehen. Sie hat es beobachtet. Und niemand schränkt die Freiheit der Krähe ein, die mit dem Sturm zieht. Bald ist die Nachricht von der hoffnungslosen Schlacht in ferne Lande getragen. Bald wird Unterstützung vorrücken.

Die Krähe landet auf einem Geländer. Eine Mondpriesterin wendet sich zu ihr. "Welche Nachricht bringst du mir aus dem Osten, Vogel?"

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Und die Sturmkrähe wird weiter ziehen. Hoch über den Landen zieht sie ihre Kreise. Unentdeckt, unbehelligt ist sie ein Beobachter, ist sie ein Botschafter. Sie ist ein Kind Avianas, die ihre Augen und Flügel einst den Göttern lieh und ihre Botschaften überbrachte.
Heute sollen es ihre Kinder sein, die mit dunklen Federn den Himmel bedecken. Ihre Schwingen sollen ein Symbol für neue Kunde sein. Man soll ihnen lauschen und ihre Worte weitertragen, wenn sie schon längst weitergezogen sind. Denn eine Sturmkrähe verweilt nicht. Sie reist mit dem Wind.

Geschrieben von Cirdán


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 Betreff des Beitrags: Re: Die Tierzeichen
BeitragVerfasst: Mo 11. Jan 2016, 19:55 
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Die Schlange

Tattoo: Schlange

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Wurzelwerk überspannte den Bau und bildete ein verworrenes Netz aus Holz, welches die Decke der Höhle säumte wie eine einzige riesige Baumkrone, die sich ihrer Blätter entledigt hatte. Das wenige Licht innerhalb des Baus ging von den vereinzelten Irrwischen aus, die sich wie fluoreszierende Tiefseefische durch das Wurzelnetz wanden und so ein beruhigendes Spiel aus sich in kalten Licht windenden Schatten erzeugten. Mittig des Raumes saßen sechs männliche Kal'dorei und schauten gebannt zu einer Anhöhe innerhalb der Höhle empor, auf der ein siebter Nachtelf stand, der abgesehen von einem Kilt aus Schlangenhäuten keine weitere Kleidung trug. Der Schal aus lebendigen Nattern, der sich um seinen Hals wand, war kaum als solche zu betrachten. Es war eine Seltenheit, dass sich ein Druide des Fangs zur Mondlichtung begab und dort die Anwärter des Zirkels lehrte. Er dozierte nun schon seit geraumer Zeit über die Morphologie und Abstammung unterschiedlicher Schlangenarten, ehe er auf ihre Bedeutung für das Druidentum zu sprechen kam.
Das Problem mit Schlangen ist nicht, was wir nicht wissen; sondern was wir glauben zu wissen, was in Wahrheit jedoch falsch ist.
Der Aussage schwang eine dermaßen überzeugende Selbstsicherheit mit, dass sie schon arrogant wirkte. Ein Flüstern erfüllte den Bau.
Befasst man sich mit der Natur der Schlange an sich, so wird einem sehr schnell gewahr, dass ihr je nach Volk und Region höchst unterschiedliche Eigenschaften nachgesagt werden. Und wenn auch einzelne Beschreibungen meist zutreffend sind, so bilden sie nie die Gesamtheit der Natur der Schlange ab. Unter den Trollen...
Er räusperte sich
...wird die Schlange als Göttin dargestellt und manche Stämme gehen gar so weit zu behaupten, dass sie das Leben selbst erschaffen habe. Ich denke wir sind uns darüber einig, dass beides nichts weiter ist als reiner Aberglaube... was bei Trollen jedoch nicht verwundert. Elune sei ihnen gnädig.
Ehe er fortfuhr legte er eine künstlerische Pause ein, um den versammelten Druiden Raum für einige amüsierte Bemerkungen zu geben.
Die Trolle stellen dabei lediglich das extremste Beispiel der Legendenbildung um diese wundersamen Wesen dar. Ich schlage vor: kehren wir uns ab von Mythen und Mysterien und wenden wir uns der wahren Natur dieser Spezies zu.
Woraufhin er mit einer eleganten Bewegung die bunt gescheckte Natter, die sich gemächlich um seinen Hals wand, am Kiefergelenk ergriff und aus der Umschlingung löste. Als er das Tier hoch hob um es jedem zu zeigen, verharrte es ohne Regung.
Als einziges Reptil – abgesehen von Tortalla – nimmt die Schlange im Tierkreis eine Sonderstellung ein und das zu recht. Kaum ein Tier ist so beharrlich wie dieses. Manche Vertreter der Pythonidae beispielsweise verbringen gar ganze Mondläufe ohne Nahrung auf ein und demselben Ast, wohl wissend dass sich die Beute zwangsläufig ihren Ast erneut aufsuchen wird. Solch ein Ausmaß an Geduld ist zweifelsfrei imponierend.
Die Natter streckte mehrere male die Zunge hervor um die neue Spur an Gerüchen einzuordnen. Sie schlängelte ihren Leib um den Unterarm des Druiden, während die zweite Natter sich vom Nacken des Kal'dorei hinab wand und sich zu ihrer Artgenossin gesellte.
Böse Zungen behaupten, Schlangen seien reine Einzelgänger und gar kannibalisch.“
Er hob verzweifelt die Schultern, was durchaus theatralisch wirkte.
Legenden...
fügte er seufzend an, aber auch hier war die Arroganz der Aussage nicht zu überhören. Eine Meldung eines Zuhörers ignorierte er und erzählte sogleich weiter.
Sicher gehen Schlangen ihren eigenen Weg. Und die Beharrlichkeit kann sogar als Eigensinnig interpretiert werden. Empathie kann man sicher nicht erwarten. Zweckgebunden? Wahrscheinlich. Aber Einzelgänger? Kannibalisch? Ottern und Nattern finden sich zu Hunderten in ihren Bauten zusammen um sich vor Kälte zu schützen. Der Königspython verweilt zu mehreren in verlassenen Termitenbauten, ohne dass nur einer gefressen wird. Und alle Schlangen bewachen ihren Nachwuchs bis aufs äußerste.
Eine weitere Meldung eines Druiden wies er erneut ab. Er unterstrich die Ausführung mit einer galanten Bewegung der freien Hand, ehe er weiter sprach.
Das, was dieses Tier aber so herausstechen lässt, ist seine Duale Natur.
Behutsam nahm er eine der beiden Schlangen und warf sie sich wieder um den Hals wie einen Schal, während er die andere fester am Genick packte. Zugleich nahm er eine gläserne Phiole vom Podest vor ihm und presste es gegen die Schnauze des Tieres, welches sich gezwungen sah seine Kiefergelenke auszurenken und das Maul weit zu öffnen. Giftzähne von der Größe eines Fingergelenks wurden preis gegeben. Gekonnt presste der Druide den Oberkiefer der Natter auf die Öffnung des Glases, woraufhin sich ein Strahl gelbgrüner Flüssigkeit ins Glas ergoss, welche im Schein der Irrwische verführerisch phosphoreszierte. Die Schlange ließ er los. Sie renkte ihre Kiefer wieder ein und wand sich friedlich seinen Arm hinauf bis zu seinem Nacken. Die Phiole hob er dann empor, sodass jeder einen Blick auf den schimmernden Inhalt werfen konnte.
Weniger als ein Tropfen vermag schwere Erkrankungen zu heilen, doch am Grund der Phiole wartet der Tod.
Leuchtende Augenpaare starrten gebannt auf das Gift.
Nichts verdeutlicht die duale Natur eines Wesens so sehr wie dessen Gift.
Fügte er schließlich an und stellte die Phiole auf das in Holz gewachsene Pult. Seine Augen ruhten auf dem leuchtenden Objekt und er hielt inne. Als die Pause schon unangenehm wurde und einige der Druiden zu Murmeln begannen ließ er das Glasgefäß los. Die Hand zitterte. Als wäre nichts geschehen nahm er jedoch wieder Haltung an und fuhr fort.
Schlangengift, so sagt man, befällt nicht nur den Körper, sondern den Geist. Seltene nicht regelmäßige Dosen befreien den Geist, vermögen zu heilen und die Sinne zu fokussieren. Ein zu häufiger Gebrauch jedoch treibt in die Abhängigkeit, den Wahnsinn und Verfall. So kann man nur davor warnen sich dessen leichtfertig hinzugeben.
Anklagend zeigte er auf die phosphoreszierende Phiole.
Und so verhält es sich mit der Schlange selbst. Mit Kopf und Bedacht, verleiht einem dieses Tier einen wachen, reinen Geist, Geduld, Beharrlichkeit, Heilung und gar Tod für die, die uns bedrohen. Letzteres mit kaltblütiger Konsequenz. Geben wir uns ihr unbedenklich hin, werden wir zu leicht Opfer ihres verführerischen Seins und laufen Gefahr uns zu verlieren. Wir werden verdorben und bringen Leid über die, die zu uns gehören. Widmet euch der Schlange. Aber mit Bedacht.
Er starrte warnend hinab zu den Zuhören und entschwand schließlich ohne ein weiteres Wort in dem dunklen Korridor der an die Oberfläche führte.
Ein Murmeln ging durch die Menge und sie schauten zum Ausgang. Keiner von ihnen hatte bemerkt, dass er die Phiole mit sich genommen hatte.

Zittrige Hände führten die Phiole an den Mund und als der Inhalt die Lippen berührte erklang ein leises erleichtertes Seufzen und das Augenpaar begann verstärkt zu glühen.

Geschrieben von Felorn


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 Betreff des Beitrags: Re: Die Tierzeichen
BeitragVerfasst: Mo 11. Jan 2016, 19:56 
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Der Hirsch

Tattoo: Flügel

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Genüsslich zupfte er getrocknetes Blut aus dem felligen Saum seiner gespaltenen Hufe.
Er gluckste und begutachtete aus dem Augenwinkel zufrieden sein Werk, wie ein Künstler, der sich vergewissern wollte, dass seine Kunst nicht davonrennen würde.
Blut war es auch, was den Boden um ihn herum bedeckte. Selbst der Mondschein vermochte es nicht die Lichtung in Helligkeit zu tauchen. Zu dunkel, war es was geschehen war. Und dunkle, vor Freude aufblitzende Augen waren es, die sich an den Kadavern erfreuten, welche sich um den Satyrn herum türmten wie eine Spielzeugarmee.
Er schritt von einem zum andern, gleich einem Offizier der seine Soldaten mit Stolz begutachtete.
Es war alles was seine Seele erfreute, Leid, siechendes Leid bishin zum erlösenden Tod und selbst dieser war seines Erachtens nach durchaus von vielen Möglichkeiten geprägt.
Sachte streifte seine Klaue im vorbeigehen den toten Körper eines Rehs und hielt im nächsten Moment inne.

Im Gebüsch zu seiner rechten raschelte es leise. Er schnüffelte hörbar und brummte zufrieden.
Sein erfreutes Lächeln erstarb, sein vernarbter muskulöser Körper spannte sich an. Flink huschten die dunklen Augen in den Augenhöhlen herum und suchten die Gegend ab.
Stille erfüllte den Wald. Sein Blick fixierte blitzend den Busch, ehe er mit einem Satz und ausgebreiteten Klauen in dessen Richtung Sprang.
Mit einem grässlichen Freudenschrei packte der Satyr ein Rehkitz am Hals und riss es aus seinem Versteck.
Triumphierend hielt er es hoch und begutachtete seine hilflose Beute, die ihm wohl beinahe vor lauter Feierlichkeiten entgangen war.

Sein heftiges Gelächter wurde nur leise von den kläglichen Hilferufen des Kitzes untermalt. Zu Fest war sein Griff und zu groß seine Euphorie über die nächsten Stunden die ihm nun bevorstünden.
Lange sah er dem Kleinen grinsend zu, wie es sich wand und schrie. Er drehte sich zu dem Rest der kleinen Herde um und hielt das Kitz wie eine Trophäe erhoben über das Blutbad. Schallend lachend hob er beschwichtigend eine Klaue vor die Augen des Tierchens und ließ sie langsam über die Stirn wandern bis sich kleine Flüsse aus Blut über den bereits von Angst erfüllten Augen bildeten.

"Beinahe.... hätte ich geglaubt... es könnte nicht besser werden...." zischte er amüsiert und zog quälend langsam an einem der dürren Beine.
Klägliche Laute entsprangen der sich im Griff windenden Kehle, verzweifelt nach der bereits toten Mutter schreiend, bis es knackte. Und wieder knackte.
Hilflos schwieg der Wald, um den grässlichen Schauspiel weniger als einen Platz zu geben. Selbst das Licht des Mondes zog sich zurück, einzig die Dunkelheit untermalte das Spektakel des Satyrn.
Mit einer schwungvollen Bewegung seiner Klaue schleuderte er das Kitz zu Boden, welches sich verzweifelt wand und versuchte kriechend zu fliehen.
Die gebrochenen Beine hingen schlaff am kleinen Leib, der blutüberströmte Kopf ruckte hin und her, erblickte die toten Augen der Artgenossen und erstarrte vor Furcht.

Kichernd tänzelte der Dämon vor dem Kitz, schwang sich dann in die Hocke und betrachtete das Schauspiel lange grinsend, bis die Kräfte allmählich aus dem kleinen Körper entschwanden und es röchelnd da lag.
"Sooooo schwach....erbärmliche Kreatur...." eine Klaue stieß den kleinen Kopf an und zuckte entzückt zurück als dieser der Bewegung verzögert auswich.
Der Satyr legte den gehörnten Kopf schief und schenkte dem Kitz einen letzten kecken Blick als er innehielt und sich ruckartig umsah.

Er war nicht mehr allein, er spürte es. Seine geliebte Dunkelheit wurde gestört. Seine Feierlichkeit wurde unterbrochen, er wusste nur noch nicht woher.
Sein massiver Körper richtete sich auf, die Rute schwang unruhig umher, wie die einer Katze, die sich in die Enge gedrängt fühlte.
Haupt und Körper drehten sich nun, die Lichtung absuchend. Ein dumpfes Knacken im nahen Unterholz ließ ihn herumfahren, doch er sah nichts.
"FLUCH UND GALLE! MÖCHTEST DU MITSPIELEN? LOS ZEIG DICH! DIE DUNKELHEIT VERBIRGT DICH NICHT EWIG!"

Stille erfüllte die Lichtung, einzig von einem leisen röcheln und malmenden Kiefern eines euphorisch werdenden Satyrs erfüllt.
Von Pelz gezierte Muskeln pumpten sich auf, der verdorbene Nachtelf hob die dreckigen Klauen und schwenkte sie herausfordernd in die Dunkelheit. Zischend und fauchend suchte er vergeblich nach seinem Beobachter, das Junge längst vergessend.
Ein weiteres Knacken, der Satyr wirbelte herum und fixierte eine größere Esche.
"ICH SEHE DICH! und falls nicht.... GLEICH HABE ICH DICH!!!" - Lachte er heiser und verstummte für einen Moment, als hinter jener Esche ein gewaltiger weißer Hirsch langsam hervostapfte.

Das prächtige Geweih einer Krone gleich fixierte zunächst den Satyrn und ließ den damit verbundenen Blick dann über die von Tod und Leid erfüllte Lichtung schweifen.
Gehässiges Lachen erfüllte die Nacht, als der Satyr einladend in die Richtung des Hirsches gestikulierte, dieser aber dem gehörnten Dämon dabei keine Beachtung schenkte.
Vielmehr ließ der Hirsch die hellen Augen über die toten Artgenossen wandern, langsam und ergeben senkte sich der stolze Kopf, von Kadaver zu Kadaver bis die alten Augen auf dem geschändeten Kitz inne hielten.

Das schadenfrohe Gezeter des Dämons nahm direkt wieder Fahrt auf, als dieser bemerkte, dass seine Kunst Aufmerksamkeit fand. "Gefällt dir nicht was du siehst, häää? Tja. Muss es auch nicht, es wird mir gefallen, dich zu meiner Krönung des heutigen Ab-.." Der Kopf des Hirsches schwenkte langsam in die Blickrichtung des krakeelenden Satyrn. Dieser hielt inne, starrte den Hirsch skeptisch an, bäumte sich auf und bleckte lächelnd die gelblichen Zähne.

Der Hirsch aber senkte zunächst den Kopf, als würde er sich geschlagen geben und schwang den weißen Leib in die Richtung des Satyrn, beinahe so als würde er sich direkt wieder aus dem Staub machen, zumindest in den Augen des Dämons.
"Lust auf ein Tänzchen?" Zischte es zwischen den gelben Zähnen hervor und im selben Moment stieß der Hirsch in einem Galopp aus dem Schatten der Esche, das Geweih geneigt, wie unzählige Spieße, die sich auf die Brust des Satyrs richteten.

Jenes Lächeln erstarb und zu spät duckte sich der fellige Leib des Dämons. Ein dumpfer Aufprall, schleuderte den ihn einige Meter durch die Luft, bis er, gefolgt von knackenden Geräuschen auf einem Kadaver landete.
Stöhnend richtete sich der Satyr auf und fasste sich an die Brust. Er tastete ein Stück des Geweihs ab, dass ihm aus der Schulter ragte, knurrte, riss es heraus und starrte auf das verderbte Blut.
"So hab ichs gern... wenn sie sich wehren......" er taumelte, warf das Stück weg und stürmte mit erhobenen Klauen auf den Hirsch zu.

Kreischend versuchte er ihn am Geweih zu packen, doch dieser hob den Kopf, stieß den Satyrn mit wirbelnden Hufen abermals zu Boden und drückte ihn mit der geballten Kraft des weißen Leibes ins Moos.
Flüche spuckend und keifend wand sich der Satyr unter der Last des des Bullen, Strampelte mit gespaltenen Hufen vergeblich in dessen Bauch.
Dumpfe Schläge malträtierten als Antwort den dämonischen Leib, mit jedem Hieb, lachte und schrie der Satyr zugleich.
Das Geweih schwang dabei wie ein Morgenstern durch die Luft und zerfetzte die Fratze des Gehörnten.

"EEEEELENDES MISTVIIIIEH!!!!!" kreischte er, als er mit letzter Kraft den Hirsch von sich stieß und sich aufzurichten versuchte, bis ein erneuter Hieb ihn mit dem Gesicht voraus ins blutgetränkte Moos stieß.
Weitere Schläge ließen die behaarten Beine wie Äste zersplittern.
Röchelnd und jaulend, die Klauen aufs Gesicht gedrückt, die gebrochenen Beine herangezogen, lag er da,als die Hiebe aussetzten und er zwischen den Klauen aufsah.

Vor ihm richtete sich die Gestalt auf und sah ihn herablassend an. Ruhe zierte das Antlitz des Hirsches, eine Erhabenheit, die dem Satyrn völlig fremd war. Nicht einmal Blessuren des Kampfes konnte er am weißen Fell entdecken, einzig sein eigenes dämonisches Blut war es, dass den Körper des Hirsches befleckte.

Qualvoll schrie der Satyr auf als sich der weiße Leib in Bewegung setzte, bereit es zuende zu bringen.
"Haaaalt! Warte!!" eine gebrochene Klaue schwang flehend in die Luft. "BITTE! Lass mich gehen! Ich werde deine Freunde in ruhe lassen! Keinen einzigen werde ich mehr quälen, nie mehr mit Harz füllen! keine Trophäen mehr! bitte! Ich schwöre eees!" Gurgelnd, presste er die Worte heraus und ungehindert floss das dunkle Blut aus seinen malträtierten Gliedern.

Während ein kühler Wind über die Lichtung strich und die Blätter der nahen Bäume tanzen lies, strömte Mondlicht durch die raschelnden Wipfel und erhellte das Fell des Hirsches wie einen Mantel aus reinem Licht. Jener hob seinen Kopf, sodass sein Geweih sich vor dem Mondenschein abzeichnete wie eine Krone. So verharrte er, der König des Waldes, und blickte voller Verachtung auf den kläglich verendenden Dämon.
Schließlich wendete er sich von dem gequältem Schluchzen des Satyrs ab, überließ ihn seiner Freude, die ihm zum Verhängnis wurde. Im vorbeigehen schenkte er dem Jungen Rehkitz einen traurigen Blick und schritt schließlich, erhobenen Hauptes zurück in die tiefen seines Waldes, dessen Gleichgewicht er wieder hergestellt hatte.

Geschrieben von Melathir


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 Betreff des Beitrags: Re: Die Tierzeichen
BeitragVerfasst: Mo 11. Jan 2016, 19:57 
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Die Eule

Tattoo: Eule

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Sie war wunderschön, zart und anmutig zugleich wie sie so vor ihm stand. Die Augen hatte sie weit aufgerissen und das seichte Schimmern derselben erhellte die Dunkelheit. Fast schon bedauerte er, dass dies wohl ihre letzten Augenblicke sein würden. Wie ein Raubtier schritt er näher an sie heran und lächelte süffisant. "So lange schon spüre ich deine wachenden Augen in meinem Rücken, so lange schon dauert deine Jagd nun... nur um so kurz vor deinem Ziel dem Ende entgegen zu sehen. Sag mir, Schwester, war es das wert?" säuselte er ihr entgegen.

Scheu wich sie einige Schritte zurück, bis ihr Rücken gegen den kalten Stein der Felswand stieß. Beinahe flehend hob sie den Blick zum Himmel, doch Elune war in dieser Nacht nicht zu sehen. Lediglich zwei gelblich glimmende Punkte die schnell und stumm in der Dunkelheit verschwanden.

Er hob den Dolch an ihre Kehle. Nur noch wenige Sekunden und ihr Leben wäre erloschen. Die unzähligen Jahre der Wacht, in denen sie sich stets schützend vor das stelle, was ihrem Volk heilig war. Wie lange war es nun her, dass er in ihren Fokus geraten war?

Genüsslich wollte er den Triumph über jene auskosten die angeblich der Inbegriff der Weisheit und Willensstärke war. All die Jahre hatte er sich diesen Moment herbei gesehnt und jetzt stand sie da in ihrer zartweißen Robe und mit diesem unschuldigen Gesicht. So zerbrechlich und alles andere als diese hochgepriesene Wächterin und erbarmungslose Jägerin die sie angeblich war. Das Gefühl der Vorfreude erfüllte ihn und er spürte, wie es ihn belebte, wie es seinen Puls anfachte und seine Nerven kribbeln ließ. Langsam glitt er mit der Klinge des Dolches über ihre rechte Wange, woraufhin sie schlicht ergeben die Augen schloss. Er zog die Brauen zusammen; Ob sie wohl auf ihren Tod wartete?

Gleichzeitig schnellten ihre rechte Hand und ihr Knie nach oben. Während der Schmerz im Unterleib seine Erregung urplötzlich stoppte und in Verwunderung umschnellen ließ, spürte er wie ihm der Dolch entrissen wurde. Damit hatte er nicht gerechnet und überrascht taumelte er einen halben Schritt zurück. Ihm dämmerte, dass auch sie so erbarmungslos war, wie es in allen Geschichten über ihre Sippe erzählt wurde. Ihre linke Hand ergriff ihn am Kragen und zwang ihn ihr ins Gesicht zu blicken. Dann spürte er den stechenden Schmerz unter seinem Kinn. Gnadenlos bohrte sie den Dolch durch seine Haut, seine Zunge und Gaumen und ihm dabei mit einem bittersüßen Lächeln in die Augen zu schauen, deren Leuchten zeitgleich erlosch. Sein lebloser Körper sank zu Boden. Sie beugte sich zu ihm herab und strich nun ihrerseits sanft über sein Gesicht. "Das war es, Bruder... heute endet es und ich habe dich oftmals gewarnt, dass der Schein trügt. Doch es war deine Wahl." Ihre weiße Robe war mit Blut getränkt als sie sich erhob und ungerührt über seinen leblosen Körper stieg. Den Dolch ließ sie einfach auf den Boden fallen und wieder wanderte ihr Blick zum Himmel. In der Dunkelheit vernahm sie erneut die beiden gelb schimmernden Punkte die langsam und lautlos zum Leichnam herabglitten. Der leichte Windzug schlagender Flügel war zu spüren. Und dann war sie fort und nur eine kleine Eule saß dort wo einst ihre Füße standen.

Und in den tiefen der Nacht kündete der Ruf der wachsamen Eule davon, dass der Gerechtigkeit genüge getan wurde.

Geschrieben von Aimenel, Cirdán, Keltara


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